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Bitcoin – Transformator zu einer ökologischen Gesellschaft

Stephan (Bitcoiners for Future) Stephan (Bitcoiners for Future) Folgen
Feb 07, 2022 · 4 Minuten Lesezeit
Bitcoin – Transformator zu einer ökologischen Gesellschaft
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Seit Jahrzehnten ist ein zunehmendes Auseinanderklaffen der Arm-Reich-Schere bekannt und für viele auch spürbar. Selbst die Klimakrise, die als nächstes Symptom eines erkrankten Geldsystems gewertet werden kann, wird überwiegend versucht symptomatisch zu therapieren.

Der Tenor in der Bekämpfung der Klimakrise ist der Umbau der Gesellschaft zu neuen Energietechnologien – vor allem erneuerbare Energieträger und Energiespeicher (z. B. grüner Wasserstoff) stehen im Fokus. Diese Veränderung ist selbstverständlich sinnvoll und für das Erreichen der Klimaziele obligat. Jedoch wird auch auf diesen neuen „grünen“ Füßen der heilige Gral des Wirtschaftswachstums getragen. Das oberste Ziel ist das Wachstum. Genau hier kommt die Klimabewegung – oder sagen wir besser, was die Klimabewegung erreichen möchte, an seine Grenzen. Selbst für E-Autos etc. müssen massiv Rohstoffe geschürft werden – teils mit erheblichem menschlichen und ökologischen Leid. Unbegrenztes Wachstum auf einem Planeten, dessen Ressourcen begrenzt sind, macht keinen Sinn.

Was ist der Brandbeschleuniger für unbegrenztes Wachstum?

Hier ein kleiner Einblick in Ökonomie und Physik: Im Gegensatz zu Gold oder Bitcoin kann Fiatgeld fast ohne Energieaufwand in großen Mengen produziert werden. Dies erleichtert es einem Staat finanzielle Hilfen bereitzustellen, wenn eigentlich keine entsprechenden Rücklagen dafür vorhanden wären. Umgekehrt verführt es aber auch dazu, keine Rücklagen anzusparen. Welche Konsequenzen kann dies haben?

Energie aus dem Nichts zu erschaffen, ist physikalisch nicht möglich. So ist es längerfristig auch nicht möglich, ohne Konsequenzen Geld aus dem Nichts zu erschaffen. Werden Kredite nicht vollständig zurückgezahlt und verbrannt, herrscht ein Ungleichgewicht in der Kumulation von Geld und Wirtschaftsleistung. Dies kann eine Ursache für Inflation (neuere Definition/Warenkorb) sein. Des Weiteren ist es möglich, dass durch zu schnell vergebenes Geld die Wirtschaftsleistung auf oder durch Pump weg von nachhaltigen Innovationen hin zu ressourcenraubenden, ausschließlich gewinnorientierten Zwecken (schnelles Geld – im wahrsten Sinne des Wortes) verschoben wird. Beide Wege, die Geld aus dem Nichts nehmen kann:

Ausweitung der Geldmenge    =>  a) Inflation oder
                                b) Wirtschaftswachstum auf Pump

Tatsächlich zeigt sich eine eindeutige Korrelation zwischen Geldmengenausweitung (hier am Beispiel des US-Dollars) und der CO2-Emissionen sowie der konsumbasierten CO2-Emissionen über die letzten Jahrzehnte.

Geldmengenausweitung des US-Dollars (Quelle: boerse.de)

CO2-Emissionen und konsumbasierte CO2-Emissionen (Quelle: Global Carbon Project)

Welche ökologischen Vorteile bringt hartes Geld? Oder: die Magie der niedrigen Zeitpräferenz

Steht Geld nicht unbegrenzt zur Verfügung, ist also nicht inflationierbar („hart“), ist sein Einsatz kostbar und in der Regel wohl überlegt. Das heißt, der Anreiz Geld kurzfristig auszugeben, sinkt (niedrigere Zeitpräferenz), Sparen und sinnvolle Investitionen in Richtung Langlebigkeit stehen im Vordergrund. Bitcoin ist durch seine Begrenzung auf Einundzwanzig Millionen Münzen nicht-inflationierbar. Angesichts der begrenzten Ressourcen der Erde steht nun diesen erstmalig ein mengenbegrenztes Geldsystem gegenüber – Bitcoins Schlüssel für die ökologische Transformation.

Zwei wichtigen Säulen bei der Bekämpfung der Klimakrise, Sparen und nachhaltige Innovationen beziehungsweise Investitionen, würden gestärkt werden:

Niedrige Zeitpräferenz  =>  a) Sparen => Ressourcenschonung und/oder
                            b) Nachhaltige Innovationen und Investitionen => Ressourcenschonung

Natürlich kommt jetzt sofort die Frage auf: Was hat denn Bitcoin selbst für eine Klimabilanz?

Die CO2-Bilanz Bitcoins ist schwer zu messen, da noch nicht genau bekannt ist, wie hoch der Anteil erneuerbarer Energien seines Stromverbrauches ist. Zusätzlich muss bedacht werden, dass Miner*Innen immer den möglichst günstigsten Strom konsumieren, um so profitabel wie möglich zu operieren.Dazu gehört auch überschüssiger Strom. Genau dieser Strom würde jedoch aktuell mangels Speichermöglichkeiten „übrig“ bleiben, das heißt, Mining, das auf diesem Strom basiert, hat keinen zusätzlichen Einfluss auf das Klima.

Nach Daten aus 2021 des Bitcoin Mining Councils konsumiert Bitcoin nur 0,1% der weltweiten Energieproduktion.

Energieverbrauch Bitcoins (Quelle: Bitcoin Mining Council 2021)

Angesichts des Transformationspotentials Bitcoins in Bezug auf Konsumreduktion und Nachhaltigkeit ist sein eigener Stromverbrauch mit Sicherheit als gerechtfertigt einzustufen.

Ein Netzwerk aus Energie – Smart Grid einmal anders gedacht

Bitcoin ist die weltweit einzige freie, dezentrale, teilbare und gut transportierbare Währung ohne Staat, Firma oder Foundation im Hintergrund. Die maximale Anzahl an Coins ist mit Einundzwanzig Millionen unveränderbar festgelegt.

Das Bitcoin Ökosystem besteht aus einem Zusammenspiel zwischen MinerInnen, Nodes und NutzerInnen. Auch in Zukunft werden Miner*Innen den höchsten Energiebedarf haben, es macht somit Sinn, dass sie einen Teil ihrer Energie selbst erzeugen und erneuerbare Energietechnologien – selbst in abgelegenen, aber energiereichen Gebieten – betreiben und fördern. Nodes, welche an der Verifizierung von Transaktionen beteiligt sind, sind Teil dieses dezentralen Systems und aufgrund der geringen Blockchaingröße kann fast jede*r das gesamte Kassenbuch prüfen.

Ein freies, dezentrales System, das sich wie ein Organismus ohne physische Grenzen über den Globus spannt und die (Währungs)freiheit und Energieversorgung der Menschheit sichern kann, ist dank Bitcoin keine Utopie mehr.

Stephan (Bitcoiners for Future)
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