Einige Gedanken zur Verbindung zwischen Bitcoin und Elementen der “Degrowth”-Bewegung, die argumentiert, dass das unaufhörliche Wirtschaftswachstum den Planeten zerstört.
Das Thema dieser Ausgabe: Der Zeitpunkt, in dem ich erkannte, dass Bitcoin und Degrowth dasselbe sein könnten…
Also, ich habe ein paar witzige Alternativen zum Begriff “Degrowth” erhalten. Einer der Favoriten von mir sind “Volkswohlstand” und “Permeconomy” (ein Kunstwort aus Permakultur [permaculture] und Wirtschaft [economy]). Und dann war da noch dies hier:
Guter Punkt. Den Bitcoin-Skeptikern dürfte das allerdings schwer zu vermitteln sein. Außerdem muss man fairerweise sagen, dass die Wurzeln von “Degrowth” bis in die frühen 1970er Jahre zurückreichen. Das Wort selbst ist eine Übersetzung des französischen Wortes décroissance. Weitere Informationen über die Geschichte von Degrowth finden Sie in einem Artikel auf degrowth.info. Bitte beachten Sie, dass die Leser unterschiedliche Definitionen von Kapitalismus haben. Ich schlage daher vor, den Begriff durch “bestehendes System” zu ersetzen, um ihn leichter verdaulich zu machen. Obwohl bitcoin nicht vor 2008 existierte, ist es keine Frage, dass es auch eine Antwort auf Probleme ist, die in den 1970er Jahren entstanden sind.
Das erste Mal, dass ich die Verbindung zwischen bitcoin und “Degrowth” herstellte, war, als ich eine Übersichtsarbeit in der Zeitschrift Ecological Economics mit dem Titel “The Economics of Degrowth” las. In diesem Papier gibt es einen Abschnitt über “ Nicht-Schuldengeld und Regionalwährungen”. Dabei wird insbesondere auf die Arbeit des verstorbenen Wirtschaftswissenschaftlers Richard Douthwaite verwiesen.
Douthwaite schlägt vor, auch schuldenfreies Geld zu schaffen. Verschiedene Gemeinschaften hatten in der Vergangenheit bereits schuldenfreie Geldformen. Eine unabhängige Währungsverwaltung müsste für die Ausgabe von neuem Geld zuständig sein, da Regierungen politischem Druck nachgeben und mehr Geld emittieren könnten.
Darüber hinaus sprach er sich gegen monetäre Versprechen aus, mit Ausnahme besonderer Fälle.
Regionalwährungen sollten nicht durch Zusicherungen abgesichert werden, da dies eine Verschuldung implizieren würde. Einige Emittenten könnten sich verpflichten, reale Dinge zu liefern, wie z. B. Energie oder Strom, die die Bevölkerung über Anleihen mit ihrer Regionalwährung kaufen kann. Solche regionalen Energieanleihen könnten dem Inhaber versprechen, ihm am Tag der Fälligkeit den Preis einer bestimmten Anzahl von kWh zu zahlen, also das Geld für die Zahlungen, die die Menschen leisten, um Energie aus dem Kraftwerk zu kaufen, das mit der Anleihe finanziert wird. Diese Anleihen werden nicht als Geld in den Verkehr gebracht. Sobald das Kraftwerk jedoch Strom liefert, könnte sein Führungsgremium es auch in eine Art Bank umwandeln und Energie-“Noten” ausgeben, die die Einheimischen für den Kauf und Verkauf von Waren verwenden können, wobei sie sicher sein können, dass die Noten einen realen Wert haben, da sie immer zur Bezahlung von Energierechnungen verwendet werden können.
Ich fand diesen Abschnitt besonders interessant, da Bitcoin Proof-of-work zur Absicherung der Blockchain einsetzt. Es ist interessant, dass wir heute darüber sprechen, dass das Bitcoin-Mining eine Möglichkeit ist, den Aufbau neuer erneuerbarer Energieerzeuger zu beschleunigen. Alternativ wurde im Bitcoin-Bereich über den Verkauf von grünen Hashrate-Anleihen diskutiert, um die Entwicklung erneuerbarer Energien in energiearmen Regionen der Welt zu finanzieren. Ich denke, hier gibt es eine Menge Überschneidungen.
Es ist wirklich wichtig, die Rolle des Geldes in der Degrowth Bewegung zu begreifen, daher werde ich dieses Thema im nächsten Newsletter fortsetzen.
Bis dahin…
Bemerkung der Redaktion: Dieser Beitrag wurde im englischen Original von Magus Perivallon verfasst und am 11. Mai 2022 auf Medium veröffentlicht.
